Background: Headaches are one of the most common symptoms worldwide. The majority of patients suffer from migraine. The prevalence of migraine is about 14% in the general population in industrialized countries. Its impact on primary care is high. Migraine is impairing and therefore a frequent and acute reason for consultation in primary care. Previous studies have attempted to derive the prevalence in the general population from a representative sample. Despite the importance of migraine, there is no data on its prevalence in general practitioner's (GP) practice.
Method: This survey study of GPs in North Rhine Westphalia, Germany, presents the prevalence of patients with migraine in GP practices by asking GPs about the proportion of patients who present with their migraine. The headache frequency and incidence of these patients, as reported by GPs, were also surveyed. A questionnaire was designed according to methodological standards and sent to 362 GPs in North Rhine Westphalia.
Results: The questionnaire was answered in full by 49 GPs (response rate 13.5%). The GPs reported having spoken to 1,002 patients about their migraine within three months. This corresponded to a prevalence of 1.5% of all patients seen. Of these, 11.5% were severely affected patients with 8 to 14 (8.6%) or at least 15 (2.9%) headache days per month.
Conclusions: The survey shows that around one tenth of the German general population suffering from migraine talk to their GP about their migraine. There is also a relevant proportion of one tenth of these patients who are severely affected by migraine. The GP practice offers a high and possibly underused potential to identify these patients, and offer them an adequate treatment option. In many cases, this could prevent the condition from becoming chronic.
Zusammenfassung: Hintergrund: Kopfschmerzen gehören weltweit zu den häufigsten Symptomen. Ein Großteil der Patienten leidet dabei unter einer Migräne. Die Prävalenz der Migräne in der Allgemeinbevölkerung beträgt für die Industriestaaten 14%. Ihre Bedeutung für die Primärversorgung ist hoch. Migräne ist beeinträchtigend und daher ein häufiger auch akuter Vorstellungsgrund der Primärversorgung. Bisherige Studien versuchten aus einer repräsentativen Stichprobe die Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung abzuleiten. Trotz hoher Bedeutung der Migräne existieren keine Daten zur Prävalenz in den Hausarztpraxen.
Methode: Diese Befragungsstudie von Hausärzten in Nordrhein-Westfalen stellt die Prävalenz von Patienten mit Migräne in der Hausarztpraxis dar, indem der Anteil von Patienten erfragt wird, der aufgrund der Migräne das Gespräch mit dem Hausarzt sucht. Ebenso wurde die Kopfschmerzfrequenz wie auch die Inzidenz dieser Patienten erfragt. Dazu wurde nach methodischen Standards ein Fragebogen konzipiert und an 362 Hausärzte in Nordrhein-Westfalen versendet.Ergebnisse: Der Fragebogen wurde von 49 Hausärzten vollständig beantwortet (Rücklaufquote 13,5%). Die Hausärzte berichteten, innerhalb eines Quartals mit 1.002 Patienten über deren Migräne gesprochen zu haben. Dies entsprach einer Prävalenz von 1,5% aller gesehener Patienten. Darunter konnte ein Anteil von 11,5% schwer betroffener Patienten mit 8 bis 14 (8,6%) bzw. mindestens 15 (2,9%) monatlichen Kopfschmerztagen identifiziert werden.Schlussfolgerungen: Die Befragung zeigt auf, dass rund ein Zehntel der in der deutschen Allgemeinbevölkerung an Migräne leidenden Menschen über ihre Migräne mit ihrem Hausarzt spricht. Auch besteht ein relevanter Anteil von wiederum einem Zehntel schwer von der Migräne betroffener Patienten. Dabei bietet die Hausarztpraxis ein hohes und bislang möglicherweise unausgeschöpftes Potenzial, insbesondere diese Patienten zu identifizieren, um ihnen eine adäquate Therapieoption anbieten zu können. Eine mögliche Chronifizierung könnte so verhindert werden.Schlüsselwörter: Migräne, Prävalenz, Allgemeinmedizin, PrimärversorgungEingereicht am 23. Dezember 2024 - Revision akzeptiert am 10. Februar 2025.
Keywords: Migraine; general practice; prevalence; primary care.
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